3/01/2009

6. Tag (27.2) - Die "vergessene" Oase... -



Auf dem Weg nach Figuig geht es irgendwann zur Oase Iche, dem östlichen Punkt marokkanischer Bevölkerung, im Niemandland zwischen Algerien und Marokko. Es ist richtig bergig hier, 1000-1800 m, und ziemlich kühl. Dann kommt man die kahlen Berge herrunter und ist in einer wundervollen, kleinen Oase. Hier habe ich mich dann zu Mohammed Allal durchgefragt, der in diesem Gebiet die weibliche Bevölkerung über Rechte und Pflichten unterrichtet und dafür vom Staat bezahlt wird. Obwohl das Mittagsgebet kurz bevor stand, ließ er sich nicht nehmen, mir die Ansiedlung und die Oase zu zeigen und den obligatorischen Tee im Wohnzimmer zu kredenzen. Zurück in Richtung Oase Figuig gibt es ein Abkürzung quer durch die Wüste, wobei man ca. 70 km Wegstrecke spart. Die ersten paar Kilometer waren festgefahrene Piste, doch dann folgten ausgedehnte Sandfelder. Irgendwann wollte sich die Maschine schlafen legen. Den Bock aufrichten, geht irgendwie. Aber aufsteigen wird schwierig, weil man mit den Stiefeln auch 15-20 cm einsackt. Wenn man dann oben ist, merkt man, das es keinen cm weiter geht, die Räder stecken tief im Sand. Also die Maschine wieder schön vorsichtig umlegen und eine Furt zurück graben, bis es wieder fester wird. Hoffentlich bergab. Die Maschine dann zurückschieben ist sehr kräftezehrend. Nachdem ich das 3-4 mal gemacht hatte, war der Kräfteakku tiefentladen. Ich verzichtete, 40 km unbekanntes Gebiet zu erforschen und lieber 7 km sch.. Wegstrecke nochmal zu schieben, fahren, Maschine aufrichten usw. Irgendwann kickt dann das Endorphin in die Blutbahn und es irgendwie weiter. Es würde plötzlich sehr kalt und es fing an zu hageln. Ein Sandsturm kam vor mir auf und die Strecke sah danach irgend wie unbekannt aus. Meine alten Spuren waren nicht mehr da. Dank Wüsten-Olafs guter GPS-Karte gab es dennoch viel Inspiration für die Wegstrecke. Irgendwann war ich wieder auf der Asphaltstraße, die ich meiden wollte und erreichte ziemlich spät Figuig. Einheimische halfen mir telefonisch, Harkass Smail ausfindig zu machen, dessen altes Riad mit Gästezimmmer mir empfohlen worden war. Er kam mit seinem Auto an und lotste mich zu sich nach Hause. Er übergab mich der Obhut seiner Frau, die den Holzofen für die heiße Dusche anzündete und mich mütterlich mit heißem Tee und Fladenbrot stärkte. Während des Abpackens und dem Duschen bereitete sie eine Tajine mit Huhn und Gemüse vor und nach diesem herrlichen Mahl haben wir noch lange geschwatzt, bis ich drohte, einzuschlafen. Im Riad war es unglaublich still und der Schlaf kam blitzeschnell nach so einem Tag.........

2 Kommentare:

  1. Hey, Michael, ich lese jeden Morgen deine Berichte und bin immer ganz neugierig, was du "gestern" wieder erlebt hast.

    Viel Spaß und viel Glück weiterhin
    Ingold

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  2. Hi Micha,

    na dann bin ich ja mal gespannt was dir noch so alles interessantes passiert.

    Und wenn du wieder da bist, dann wiege deine Maschine mal vor dem Waschen und dann nochmals danach. Mal sehen wieviel Kilo an Sand du mitgebracht hast. :)

    Pass gut auf dich auf und komme heile wieder zurück!

    Didi :)

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