2/25/2009

4. Tag - Eine andere Welt beginnt... -




Südlich von Mellila ist die Grenzstadtion, die glänzende spanische Stadt wechselt ab mit der rauen, kargen Welt der Marokkaner.
Vor zwei Monaten ist hier eine riesige Flutwelle durchmarschiert, die Aufräumungsarbeiten sind noch im Gang. Hier im Grenzgebiet warten hunderte Leute, in die spanische Enklave gelassen zu werden, um hier für das ganze Land einzukaufen. Alles "Schmuggler" sagte der Fixer (international: der Problemlöser), der mir an der Grenze seine Dienste anbot. Jahrelang in Frankfurt gelebt, war der hessische Dialekt sehr gut heraus zu hören. Er merkte, dass ich mich einigermaßen informiert hatte und so hielt er sich im Hintergrund, um gegebenenfalls zu helfen.
Ich stand in der Schlange wie all die anderen, weil ich die Stimmung aufnehmen wollte und nicht per Bezahlung einen "unbürokratischen" suchte. Wir unterhielten uns nach der Einreiseprozedur noch eine ganze Weile, er gab gute Tipps und half aus freien Stücken beim ersten kleinen Geldwechsel (super Kurs) und Kauf einer einheimischen Telefonkarte. Auch wenn diese Jungs von diesem Service leben müssen, machen sie das stets unaufdringlich und mit Charme, so das er von mir doch eine Obolus bekam und mir den Weg aus dem übervollen Grenzort ebnete.
Die nächste Station sollte Nador sein, um in einer Bank Geld zu holen und eine SIM Karte für das Internet. In der Bank funktionierte meine VISA-Karte nicht... (wie ich trotzdem an Geld kam, ist eine andere Geschichte). So fuhr ich dann in den Ort, voll, laut, Gerüche, abenteuerlicher Fahrverkehr.
Im EL HADIKA CAFÉ machte ich Station, um erstmal Frühstück zu essen. Hier schafft Abdelkader, ein netter Marokkaner mit ausgezeichneten Englischkenntnissen, und setzte sich zu mir an den Tisch. Er gab mir wertvolle Hintergrundinformationen und bot sich an, bei meiner Suche nach einem entsprechenden Telefonladen behilflich zu sein. Ich bekam einen Surf-Stick von WANA mit einer 5 Wochen Flatrate, und es funktioniert tadellos!
Ich sitze jetzt im Hotel Annakhil, sauber, ordentlich, heiße Duschen, bewachte Garage und schreibe diesen Bericht. Abdelkader ist unterwegs, um mein Telecom-Handy zu entsperren (hier 3 Euronen) und versucht, mein Brillengestell hartlöten zu lassen, welches zwischendurch einfach schwächelte. Heute Abend führt er mich in Welt der marokkanischen
Abendküche ein....

3. Tag - Nach Süden trotz Panne -











Mit Sonnenschein sollte der Tag beginnen. Ich kam etwa eine Stunde später los, als ich wollte. Frühstück in Spanien beginnt erst um 8.00 Uhr, der Zündschlüssel versteckte sich hartnäckig für 15 min, die Koffertasche weigerte sich hartnäckig, im Gobi zu verschwinden. So hat jede Reise immer eine eigene, neue Prozedur, den Tag gelungen zu beginnen.
Bequem fuhr ich trotz Autobahn durch die wechselvolle Landschaft Spaniens, vorbei an den bekannten Badeorten aus den Reisekatalogen. Besonders Benidorm versucht bestimmt, Hongkong die skyline der höchsten und schönsten Wolkenkratzer streitig zu machen. Riesige Felder mit erntereifen Mandarinenbäumen wechselten ab mit absolut trockenen Gebieten mit Palmenzucht.
Bei 11380 km, 158 km vor meinem gewählten Fährhafen Almeria, hatte die BMW keinen Vortrieb mehr: Kettenriss!!
Die Ersatzkette (schlau, gell) war zügig aufgezogen, dank Schraubglied eine schnelle, (hoffentlich) gute Verbindung.
So wurde es dann 20.00 Uhr bei völliger Dunkelheit, als ich die Fährkarte kaufen konnte. Gegen 00.00 ging es auf einer spiegelglatten See los, man merkte nichtmal die Abfahrt.
Die Fähre war voll Marokkanern, so das man das erste Mal die Stimmungen, Gesichter, Gerüche, Habitus aufnehmen konnte. Für uns mit Sicherheit sehr fremdländisch, aber durchaus sehr interessant,
Pünktlich um 8.00 legte die Fähre an, ich würde zügig durch alle Kontrollen gewunken....

2/23/2009

2. Tag - Der Sonne entgegen -


Gegen 11.00 konnte ich die Maschine wieder beladen. 14 Grad Fahrtemperatur, Sonne, leider heftiger Wind mit Böen bis 100 km machten Lust auf mehr. Ab der spanischen Grenze Frühling, die Mandelbäume blühen, jede 100 km über 1 Grad mehr. Die Heidenau K60 fahren sich wirklich gut, nur unter 50 km/h ein bisschen ruppig. Habe dann noch ca. 450 km geschafft (17,5 Grad Fahrtemperatur) und schreibe jetzt, das Abendessen erwartend, bei einem Estrella diesen Post. www.hotelflamingo.cat, eine gute Empfehlung von mir, wer mal in dieser Gegend ist.
Morgen versuche ich, die Fähre von Malaga nach Nador zu erreichen.....

2/22/2009

1. Tag auf dem Weg nach Marokko


Vor 24 h war mein Wohnzimmer noch ein Expeditonslager, und ich wußte nicht, wie ich alles in zwei 35 l Gobi-Koffer packen sollte. Aber es hat doch irgendwie funktioniert, wenngleich ich heute um 4.00 aufgestanden bin, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Um 13.00 war ich dann wie vorgesehen in Düsseldorf bei der Autozug-Verladung. Natürlich mit reichlich Regen bei der Anfahrt. Jetzt sitze ich im warmen Abteil, während es draußen kälter wird. Stuttgart liegt bei minus 13 Grad, die Alpen bei minus 19......
In Narbonne werden es morgen ca. 16 Grad (plus!!!), mit Sonne muss man rechnen. Schaun wir mal.......